Bahnbrechende Lösungen für die Wasserprobleme der Welt
Wissenschaftler werden von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Prinz Khaled Bin Sultan Bin Abdulaziz für ihre Arbeit ausgezeichnet
Acht Forscher erhalten den renommierten und zum 7. Mal vergebenen Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water
VEREINTE NATIONEN, 4. November 2016 /PRNewswire/ -- Rund um den Globus verringert sich das Angebot von frischem, unbedenklichem Wasser mit dramatischer Geschwindigkeit. Umweltverschmutzung, Verunreinigungen, durch Wasser übertragene Krankheiten, unzureichende Wiederaufbereitung und Filterung von Wasser zählen zu den Hauptproblemen, und in manchen Regionen ist es die schiere Unmöglichkeit, überhaupt sauberes Wasser zu bekommen.
Logo - http://photos.prnewswire.com/prnh/20161103/436135LOGO
Der Konflikt zwischen denjenigen, die Zugang zu sauberem Wasser haben, und denen, die diesen Zugang nicht haben, ist in manchen Ländern in Gewalt umgeschlagen Dabei sind dies die Vorboten der zukünftigen Entwicklung, wenn die Staatengemeinschaft nichts unternimmt, um diesem Trend etwas entgegenzusetzen. Die ungleich verteilte Verfügbarkeit von unbedenklichem Wasser gefährdet den sozialen Frieden und die innere Sicherheit von Staaten und behindert wirtschaftliches Wachstum.
Die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu unbedenklichem Wasser haben, liegt bei 1,2 Milliarden. Weitere 2,7 Milliarden Menschen müssen mindesten einen Monat pro Jahr ohne sauberes Trinkwasser auskommen.
„Ohne Wasser ist kein Leben möglich", sagte Seine königliche Hoheit Prince Khaled Bin Sultan Bin Abdulaziz, Vorsitzender des Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water, einer internationalen Nichtregierungsorganisation. „Wassersicherheit ist Teil der nationalen Sicherheit."
Auf einer Festveranstaltung bei den Vereinten Nationen am Mittwoch wurden acht führende Wissenschaftler mit dem 7. Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water (PSIPW) ausgezeichnet.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon sagte, dass die Forscher eine wesentliche Arbeit leisten. „Neue Erfindungen für Wasser sind entscheidend für Frieden und Wohlstand, besonders vor dem Hintergrund, dass immer noch Hunderte Millionen Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser haben. Wir werden sie nicht zurücklassen. Die Wissenschaft muss hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Wir müssen Wissenschaft als ein allgemeines öffentliches Gut anerkennen und für eine nachhaltige Entwicklung in integrative wissenschaftliche Lösungsansätze investieren."
„Wir rufen zu einem internationalen Gipfel der Staatsoberhäupter auf, so wie diese sich auch zu Wirtschaftsgipfeln treffen, weil wir die Herausforderungen beim Wasser nicht übergehen können, selbst wenn wir mit den ökonomischen Schwierigkeiten zurechtkommen", sagte Prince Khaled.
Bei den Preisgewinnern handelt es sich um Wissenschaftler, die greifbare und bahnbrechende Ergebnisse erzielt haben. So wurde es etwa möglich gemacht, einen Ausbruch der Cholera – einer über Wasser übertragenen Krankheiten, die jedes Jahr 100.000 Menschen tötet – bis zu sechs Monate im Voraus zu erkennen. Es wurden Möglichkeiten eröffnet zur Entwicklung von besseren und weniger teuren Ansätzen zur Wasseraufbereitung, zum Aufspüren von Giftrückständen in Sedimenten, zur Vorhersage und Begrenzung von Schäden und Todesfällen durch Überschwemmungen und durch Erosion sowie zur Linderung und Reduzierung von Umweltbelastungen der Wasservorräte.
In den nächsten 25 Jahren werden mindestens 167 Länder von Wasserarmut betroffen sein. Im nächsten Jahrzehnt werden allein in den USA 40 Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Texas und Florida, mit Wasserknappheit zu kämpfen haben.
„Wassermangel ist ein zunehmendes Problem. Jeder noch so kleine Beitrag an wissenschaftlichem Einfallsreichtum wird gebraucht, um die immer stärker werdende Wasserkrise auf der Welt abzuwenden", sagte Dr. Abdulmalek A. Al Alshaikh, Generalsekretär des PSIPW. „Es müssen kreative und wirksame Lösungen gefunden werden."
Der PSIPW wurde 2002 durch den früheren saudiarabischen Kronprinzen Seine königliche Hoheit Sultan Bin Abdulaziz ins Leben gerufen und konzentriert sich auf die Auszeichnung von Wissenschaftlern, die konkrete Entwicklungsmaßnahmen eingeführt haben, durch die Millionen von Leben gerettet werden können.
Zu den diesjährigen preisgekrönten Errungenschaften gehören:
- Eine Lösung, die Ausbrüche von Cholera vorhersagt, und zwar bis zu sechs Monate im Voraus;
- Eine energieeffiziente Lösung zur nachhaltigen Keimbehandlung größerer Wassermengen;
- Ein Modell zur Vorhersage von monsunbedingten Überschwemmungen ein bis zwei Wochen im Voraus;
- Forschungen, die das wissenschaftliche Verständnis der Veränderungen bei den von Flüssen geführten Wassermengen voranbringen und in der Folge auch das Verständnis der Funktionsfähigkeit von Flusssystemen als Trinkwasserressource.
„Diese Auszeichnung wird ein Ansporn für noch mehr Forschung sein und sie wird das Bewusstsein für dieses Problem auf der ganzen Welt schärfen." Wasserhygiene, so UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, „erfordert Investitionen und Zusammenarbeit sowie die internationale Aufmerksamkeit und Kooperation zwischen den unterschiedlichen Forschungsgemeinschaften und Nationen".
Preisgewinner:
- Der Preis für Kreativität: (wurde aufgeteilt)
Das Team von Dr. Rita Colwell (University of Maryland in College Park) und Dr. Shafiqul Islam (Tufts University)
Dr. Peter J. Webster (Georgia Institute of Technology) - Preis für Kreativität:
Dr. Peter J. Webster (Georgia Institute of Technology, USA). - Preis in der Kategorie Oberflächenwasser:
Gary Parker (University of Illinois Urbana-Champaign) - Preis in der Kategorie Grundwasser:
Dr. Tissa H. Illangasekare (Colorado School of Mines) - Preis in der Kategorie Alternative Wasserressourcen:
Das Team von Dr. Rong Wang und Dr. Anthony G. Fane (Technische Universität Nanyang, Singapur) - Preis in der Kategorie Wassermanagement und Wasserschutz:
Dr. Daniel P. Loucks (Cornell University)
Die UN-Vertretungen von Saudi-Arabien, Katar, Thailand und Tadschikistan haben die Festveranstaltung bei den Vereinten Nationen mitfinanziert. An der Veranstaltung nahmen fast 150 hochrangige Diplomaten und offizielle UN-Vertreter teil.
Hintergründe zu den PSIPW-Preisen und zu den Preisträgern finden sich hier.
Artikel teilen