China führt Dialog zu großen Flüssen weltweit
WUHAN, China, 27. September 2016 /PRNewswire/ -- Seit Tausenden von Jahren sind entlang großer Flüsse menschliche Zivilisationen entstanden. Angesichts des Globalisierungstrends muss man sich folgende Frage stellen: Wie genau verstehen wir die Bedeutung der Flusszivilisationen im Kontext der menschlichen Gesellschaft und wie lässt sich die Einzigartigkeit der Flusszivilisationen aus der Sicht von Natur und Gesellschaft aufzeigen?
Am 20. September 2016 hat sich der Blick der Welt auf das Great River Forum in Wuhan gerichtet, eine Megastadt in China am Mittellauf des Changjiang-Flusses, der längste Fluss Chinas.
Wuhan, auch als „Stadt am Fluss" bekannt, hat eine Bevölkerung von 10,6 Millionen und mehr als 80 Hochschulen und 700 Forschungsinstitute, 26 bedeutende staatliche Labore und jedes Jahr bis zu 1,3 Millionen Studierende. Weshalb fand dieses Forum in Wuhan statt? Diese im Inland gelegene Stadt ist eine bedeutende Stadt im Einzugsgebiet des Changjiang-Flusses und eine der Wiegen der Changjiang-Zivilisation. Im frühen 17. Jahrhundert wurde eine zehntausend Meilen lange Teestraße geschaffen, die am östlichen Teehafen in Hankou ihren Ursprung hatte, den eurasischen Kontinent durchquerte und den Changjiang-Fluss mit der Wolga verband. Dank seiner ausgezeichneten Verkehrslage, der Ansiedlung eines nationalen Schifffahrtszentrums am Mittellauf des Changjiang-Flusses und der Stärke seines industriellen Hightech-Clusters wird sich der boomende Wirtschaftsstandort Wuhan wohl in noch stärkerem Maße mit dem Changjiang-Fluss vereinigen und seine Zivilisation erben.
Michael Turner, Sonderbeauftragter des Direktors des Welterbezentrums der UNESCO, lobte das Forum und merkte an: „Das Ergebnis des Forums wird die menschlichen Ansiedlungen und ihr kulturelles Erbe in den städtischen Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts neu beleben."
Wan Yong, Bürgermeister der Stadt Wuhan, erklärte im Rahmen des Forums: „Unter dem Motto ‚Evolution und nachhaltige Entwicklung von Zivilisationen an großen Flüssen' werden Gäste und Delegierte aus verschiedenen Ländern ihr Wissen teilen und die Evolution und nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, Kultur und Ökologie von Flussgebieten diskutieren. Es geht darum, die gemeinsame Entwicklung und den Wohlstand von Städten in diesen Gebieten voranzubringen."
In der Keynote-Sitzung am 20. September gab es zahlreiche Vorträge, darunter:
- „Flusszivilisationen" von Michael Turner, „Die neuen Herausforderungen für Museen in einer globalisierten Welt" von Alberto Garlandini, Vizepräsident des Internationalen Museumsrats,
- „Beeinflusse die Welt oder werde von der Welt beeinflusst -- Die Bedeutung des Museums" von Kenneth E. Behring, President der Global Health and Education Foundation,
- „Weitergabe von Weisheit zu Konservierung und Entwicklung, Wiederherstellung des Ruhms der Zivilisation am Changjiang-Fluss" von Niu Xinqiang, Mitglied der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften, und
- „Changjiang ruft zum Dialog auf" von Yin Hongfu, Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.
In diesen Vorträgen wurden die Geschichte und Form und der Einfluss von Flusszivilisationen auf die Gesellschaft sowie ihre Zukunftsaussichten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Experten aus verschiedenen Ländern führten tiefe Gespräche über die Evolution und nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, Kultur und Ökologie in großen Flusseinzugsgebieten.
Alberto Garlandini sprach eine Herausforderung an, der sich alle Großstädte stellen müssen: „2016 mussten etwa 237 Menschen aus wirtschaftlichen, politischen oder anderen Gründen in ein anderes Land oder eine andere Stadt umziehen. Menschen mit unterschiedlicher Abstammung, Kultur, Rasse, Sprache oder Religion finden sich zusammen, wodurch Herausforderungen für die einheimischen Zivilisationen entstehen, einschließlich Museen. Wuhan ist auf dem besten Weg zu einer internationalen Stadt. Viele Ausländer oder Menschen aus anderen Städten ziehen hierher. Deshalb muss sich jede Großstadt in der Welt die Frage stellen, wie sie mit diesen Veränderungen auf offene und inklusive Weise umgehen will."
Die Teilnehmer des Forums haben außerdem die Erklärung des Great Rivers Forum (Wuhan) 2016 verabschiedet und vereinbart, dass alle zwei Jahre ein Great River Forum abgehalten werden soll. Nach gemeinsamen Gesprächen haben Museumsvertreter aus Flusseinzugsgebieten eine Kooperationsvereinbarung unter Museen in großen Flusseinzugsgebieten unterzeichnet. Zudem ist Wuhan eine Städtepartnerschaft mit Pucallpa in Peru und Jinja in Uganda eingegangen, und die Global Health and Education Foundation und das Changjiang-Zivilisationsmuseum haben eine Vereinbarung zur Spende von Museumsexemplaren unterzeichnet.
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