Die Prevent Group erhebt in einem neuen Rechtsstreit den Vorwurf wettbewerbswidrigen Verhaltens gegen Volkswagen
Im Rahmen einer Antitrust-Klage, die durch Boies Schiller Flexner LLP eingereicht wurde, wird behauptet, dass Volkswagen seine Macht über Zulieferer missbraucht habe, um wettbewerbswidrige Verträge abzuschließen und Wettbewerbern im Automobilzulieferermarkt zu schaden
DETROIT, 19. November 2019 /PRNewswire/ -- Die Prevent Group, ein Automobilzulieferer, hat heute eine Klage gegen die Volkswagen AG and die Volkswagen Group of America, Inc. („Volkswagen") eingereicht. Es werden Verstöße gegen die Antitrust-Bundesgesetze, Kollusion und unerlaubte Einflussnahme vorgeworfen (Aktenzeichen 19-13400). Prevent, vertreten durch Boies Schiller Flexner LLP, eine Kanzlei, die sich auf Rechtsstreitigkeiten spezialisiert, behauptet, dass Volkswagen wettbewerbswidrige Taktiken eingesetzt hat, um große Zulieferer wie Prevent daran zu hindern, kleinere Zulieferer in den Vereinigten Staaten aufzukaufen. Zu diesen kleineren Zulieferern gehören allein sieben Unternehmen mit Geschäftssitz in Michigan.
Die Klage behauptet, dass kleinere nachgeordnete Zulieferer von Volkswagen, die klein und fragmetiert am Rand der Insolvenz stehen, häufig nur die Wahl haben, den unfairen Bedingungen und Preisen von Volkswagen zuzustimmen oder unterzugehen. Wenn diese kleineren Unternehmen durch große Zulieferer wie Prevent übernommen würden, fürchtet Volkswagen laut der Klage, dass man nicht länger Preise und Bedingungen unter Wettbewerbsniveau erzielen könne.
Nachdem Prevent ein Unternehmen namens Car Trim übernommen hatte, das Teile für Fahrzeuge von Volkswagen zugeliefert hatte, war dies für Volkswagen „der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte", so die Klage. Als Reaktion darauf initiierte Volkswagen intern eine wettbewerbswidrige Kampagne namens „Project 1". Dies geht aus internen Dokumenten hervor, die von einer Führungskraft innerhalb des Unternehmens stammen. Der Zweck dieser Strategie bestand darin, zu verhindern, dass kleinere Zulieferer, von denen man sehr abhängig ist, übernommen werden. Volkswagen erfasste diese Zulieferer auf einer geheimen „Liste problematischer Zulieferer", überwachte potenzielle M&A-Aktivitäten und griff dann ein, um Verkäufe zu stoppen, die die Marktmacht von Volkswagen bedrohen würden.
Die Klage behauptet, dass sich diese Maßnahmen zuspitzten, nachdem Volkswagen im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten aufgrund des Abgasskandals einem Vergleich in Höhe von 15,5 Mrd. USD zustimmte. Im verzweifelten Versuch, Kosten zu senken, um diese Vergleiche und Strafzahlungen in Rekordhöhe begleichen zu können, habe Volkswagen seine Marktmacht missbraucht, um den Preisdruck auf seine kleinen Tier-2- und Tier-3-Zulieferer zu erhöhen und Übernahmen zu verhindern, die diese Marktmacht gefährden würden.
Die Prevent Group, ein globaler Unternehmensverbund für Zulieferer der Automobilindustrie in Privatbesitz, war ein unmittelbares Ziel dieser wettbewerbswidrigen Kampagne. In den letzten 15 Jahren ist die Prevent Group vor allem gewachsen, indem kleine Tier-2- und Tier-3-Zulieferer in der ganzen Welt übernommen wurden, um die Effizienz und das Produktionsvolumen zu erhöhen.
Laut der Klage habe Volkswagen habe das „Project 1" genutzt, um mindestens sieben weitere Übernahmen durch Prevent in den Vereinigten Staaten zu verhindern. Es sei ein Teil der Taktik gewesen, schriftliche Vereinbarungen mit dem Management des Zielunternehmens zu treffen, um den Verkauf an die Prevent Group zu verhindern. Wie in der Klage beschrieben, sei es ebenfalls Teil dieser Vereinbarungen gewesen, dass die kleinen Zulieferer Volkswagen benachrichtigten, wenn Unternehmen mit Übernahmeabsichten Kontakt zu ihnen aufnahmen. Der Zweck und die Auswirkung dieser Vereinbarungen war es, eine vorwettbewerbliche Konsolidierung unter den Zulieferern zu verhindern, eine unlautere Einflussnahme auf die geschäftlichen Angelegenheiten von Prevent auszuüben und Prevent zu schädigen. Die Klageschrift schätzt, dass Prevent ohne die wettbewerbswidrigen Methoden von Volkswagen aus der erfolgreichen Übernahme von Zulieferern mit Geschäftssitz in den Vereinigten Staaten einen Gewinn in Höhe von über 750 Mio. USD erzielt hätte.
Duane L. Loft, ein Partner bei Boies Schiller Flexner, der die Prevent Group vertritt, sagte: „Diese Klage legt gewissenhaft offen, dass Volkswagen über ein Programm verfügt, mit dem Volkswagen die Macht über Zulieferer aufrechterhält, Übernahmen verhindert, die den Wettbewerb fördern würden, und den Verbraucher schädigt. Wir erwarten, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird und dass sich Volkswagen für sein Fehlverhalten im Gerichtssaal verantworten muss."
Prevent macht vor dem Bundesgericht in Detroit Schadensersatzansprüche in Höhe von mehr als 750 Mio. USD geltend und fordert von Volkswagen eine Unterlassung der mutmaßlichen Verstöße im Eastern District des Bundesstaates Michigan.
Informationen zur Prevent Group
Die Prevent Group ist ein Unternehmensverbund, der als Automobilzulieferer tätig ist. Die Prevent Group verfügt über eine tiefgreifende Kompetenz in den Bereichen Vertrieb und Logistik und vereint umfassendes Knowhow mit kostengünstigen und umweltfreundlichen Herstellungsverfahren.
Informationen zu Boies Schiller Flexner
Boies Schiller Flexner LLP (www.bsfllp.com) ist eine der bedeutendsten Anwaltskanzleien der Vereinigten Staaten. Die Kanzlei ist regelmäßig als Hauptanwalt im Zuge der komplexesten und brisantesten Rechtsstreitigkeiten beteiligt und vertritt einige der größten und namhaftesten Organisationen der Welt, bei denen es darauf ankommt, die richtigen Ergebnisse zu erzielen.
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