KAICIID und die Vereinten Nationen rufen gemeinsam dazu auf, Anstiftung zur Gewalt zu verhindern
NEW YORK, July 17, 2017 /PRNewswire/ --
"Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Gewalt steigt in alarmierendem Ausmaß": KAICIID Generalsekretär bei der Vorstellung des UN-Aktionsplans
KAICIID Generalsekretär Faisal Bin Muaammar war als Vertreter des International Dialogue Centre(KAICIID) bei der Einführung des ersten Aktionsplans anwesend, der spezifisch Religionsführern ermöglichen soll, präventiv einer Anstiftung zur Gewalt entgegenzuwirken - "The Plan of Action for Religious Leaders and Actors to Prevent and Counter Incitement to Violence that Could Lead to Atrocity Crimes" (Aktionsplan für Religionsführer und Akteure, um der Anstiftung zu Gewalt, die in Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit resultieren kann, präventiv entgegenzuwirken). Der Plan wurde am 14. Juli 2017 von Generalsekretär António Guterres bei einem Treffen am Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York vorgestellt.
(Photo: http://mma.prnewswire.com/media/535721/KAICIID_Action_Plan.jpg )
Der Aktionsplan ist in eingehenden Konsultationen auf globaler und regionaler Ebene über zwei Jahre hinweg vom Büro der Vereinten Nationen für die Verhinderung von Völkermord und für Schutzverantwortung mit Unterstützung des International Dialogue Centre (KAICIID), dem Weltkirchenrat (WCC) und dem Network for Religious and Traditional Peacemakers entwickelt worden.
Auslöser des Plans ist die in den letzten Jahren alarmierende Zunahme von Hassreden und Aufrufen zur Gewalt gegen bestimmte Einzelpersonen oder Gemeinschaften aufgrund ihrer Herkunft oder Identität. Die Anstachelung zur Gewalt, im öffentlichen Diskurs wie in den Medien, ist ein allgemeines Warnsignal und als Vorläufer für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten. Der Aktionsplan fokussiert sich als erste Vorlage dieser Art auf die Mitwirkung von Religionsführern und Akteuren bei der Prävention von Gewaltaufrufen, die in Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit münden könnten, und hat erstmalig kontextspezifische regionale Strategien für diese Zielsetzung entwickelt.
Die Umsetzung des Aktionsplans wird zur Verhinderung derartiger Gräueltaten beitragen, insbesondere in Gebieten, die von religiösen und konfessionellen Spannungen und Gewalt betroffen sind, und die Achtung, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte vorantreiben, einschließlich des Rechts auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, des Rechts auf Religions- bzw. Glaubensfreiheit und des Rechts auf Versammlungsfreiheit.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres erklärte dazu: "Alle Religionen lehren Respekt vor dem Leben und sehen die Menschen als grundsätzlich gleich an. Diese Prinzipien rufen uns dazu auf, allen Menschen Respekt zu bezeugen, sogar den Menschen, mit denen wir uns zutiefst uneinig fühlen oder deren Kulturen uns fremd vorkommen. Ich möchte dringend zur möglichst weiten Verbreitung und Umsetzung dieses Aktionsplans aufrufen. Dies kann mithelfen, Leben zu retten, Leiden zu mindern, und unsere gemeinsame Vision einer friedliebenden, integrativen und fairen Gesellschaft zu verwirklichen, in der die Vielfalt wertgeschätzt wird und die Rechte des Einzelnen gewahrt sind".
Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär des International Dialogue Centre (KAICIID) sagte: "Wir haben bei unserer Arbeit mit den Führern religiöser Gemeinschaften in jüngster Zeit einen alarmierenden Anstieg beobachtet, was die Anstiftung zur Gewalt gegen Menschen auf Basis ihrer Religion betrifft, und den Missbrauch von Religion als Vorwand, um Gewalt zu rechtfertigen. Die Religionsführer sind zur Zusammenarbeit bemüht, um Lösungen für diese drängenden Anliegen zu finden. Die bisherigen Lösungsversuche tendierten eher dahin, religiöse Führungspersönlichkeiten auszuschließen. Ein 360-Grad-Ansatz, der religiöse Oberhäupter, politische Entscheidungsträger und Zivilgesellschaft in den Dialog und an den Verhandlungstisch bringt, ist der einzige Weg, um Lösungen zu entwickeln, die wirklich funktionieren."
Der bahnbrechende Aktionsplan betritt Neuland, sowohl mit seinem Fokus auf Religionsführer und Akteure als auch hinsichtlich der Breite des Spektrums von Organisationen und Stakeholdern, die an seiner Entstehung mitgewirkt haben. Der Plan beinhaltet konkrete Empfehlungen, um die Anstachelung von Gewalt zu verhindern, die Resistenz der Gemeinschaften gegen Anstiftungsversuche zu stärken, und Mechanismen für eine geschlossene Reaktion aufzubauen.
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