OCEAN2012 bezeichnet EU-Fördergelder für Fischereien als „blinde Ausgaben“
BRÜSSEL, December 2, 2011 /PRNewswire/ --
Als Reaktion auf das vorgeschlagene nächste Förderinstrument der Europäischen Kommission für Fischereien, den sogenannten Europäischen Meeres- und Fischereifonds, veröffentlichte Markus Knigge, Berater des europäischen Meeresprogramms der Pew Environment Group und der Koalition OCEAN2012, heute folgende Erklärung:
(Foto: http://photos.prnewswire.com/prnh/20111202/DC14467)
"2008 führte die Europäische Kommission Überkapazitäten als einen der Hauptgründe für die Überfischung an und erklärte, staatliche Subventionen würden das Problem nur verschlimmern. Dabei geht aus einem kürzlichen Bericht der Kommission hervor, dass zahlreiche Mitgliedsstaaten die Kapazität ihrer Fischereiflotten noch nicht einmal erfassen. Dies belegt, dass EU-Mittel völlig blind verteilt werden. Zwischen 2000 und 2008 stellte die EU finanzielle Hilfeleistungen in Höhe von 33,5 Mio. Euro zur Modernisierung von Seefahrzeugen zur Verfügung, die zum Fang des Roten Thuns eingesetzt werden. Diese Fischart leidet jedoch so dramatisch unter Überfischung, dass sie die Internationale Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (UICN) als bedroht einstuft."
"Angesichts der Wirtschaftskrise, die sich in der gesamten EU immer weiter ausbreitet, kann es sich die Öffentlichkeit nicht leisten, EU-Fischereien völlig blind Fördermittel zur Verfügung zu stellen, die auch noch kontraproduktiv sind. In Zukunft sollten Hilfeleistungen zur Aufrechterhaltung einer gesunden Meeresumwelt und zum Umstieg auf eine nachhaltige Fischereiwirtschaft beitragen."
- Eine Liste mit EU-subventionierten Seefahrzeugen der Thunfischfangflotte ist auf http://www.fishsubsidy.org/EU/tuna-fleet verfügbar. Eine Liste mit Seefahrzeugen, die wegen schwerwiegender Verstöße verurteilt wurden (illegale Befischung), ist auf http://www.fishsubsidy.org/infringements/ verfügbar. Eine Liste mit Seefahrzeugen, die EU-Zuschüsse für Modernisierungsmaßnahmen erhielten, und kurz darauf Abwrackprämien bezogen, ist unter folgender Adresse verfügbar: http://www.fishsubsidy.org/news/features/modernised-then-scrapped/
- Eine ausführliche Analyse der EU-Fischereibeihilfen von 2000 bis 2006 ist in "FIFG 2000-2006 Shadow Evaluation" (Cappell, R., T. Huntingdon und G. Macfadyen) auf http://www.pewenvironment.eu/resources/view/id/115178?download=true verfügbar.
- http://www.fishsubsidy.org führt Einzelheiten zu Fischereibeihilfen auf, die im Rahmen des aktuellen Europäischen Fischereifonds (2007 - 2013) sowie des Finanzinstruments für die Ausrichtung der Fischerei (1994-2006) geleistet wurden.
- Überlegungen zu einer erweiterten Reform der gemeinsamen Fischereipolitik: http://www.cfp-reformwatch.eu/pdf/reflection_cfp_08_mid.pdf
- Bericht der Europäischen Kommission zu den Bemühungen der EU-Mitgliedsstaaten während des Jahres 2009, ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen Fangkapazität und Fangmöglichkeiten herzustellen: http://ec.europa.eu/fisheries/cfp/fishing_rules/fishing_effort/official_documents/com_2011_354_en.pdf
- OCEAN2012 ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die im Rahmen der Reform der europäischen Fischereipolitik Überfischung und destruktive Fangmethoden beenden und eine angemessene und gerechte Nutzung gesunder Fischbestände durchsetzen wollen.
OCEAN2012 wurde von der Pew Environment Group gegründet und wird von ihr koordiniert. Die Pew Environment Group ist die Naturschutzabteilung von Pew Charitable Trusts, einer Nichtregierungsorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, der Überfischung in den Ozeanen ein Ende zu setzen.
Zum Lenkungsausschuss von OCEAN2012 zählen die Coalition for Fair Fisheries Arrangements, Ecologistas en Accion, das Fisheries Secretariat, nef (new economics foundation), die Pew Environment Group und Seas At Risk.
Für weitere Informationen wenden Sie sich an:
Mike Walker, +32-476-622575, [email protected]
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