Afrika-Studie von GSMA zeigt: Kenias Wirtschaft profitiert von Abschaffung der Mobilfunkgeräte-Besteuerung
NAIROBI, Kenia, September 26, 2011 /PRNewswire/ --
- Nachteilige Zusatzsteuer gefährdet Wirtschaftswachstum in Afrika
Am heutigen Tag gab GSMA die bisherigen Ergebnisse seiner Besteuerungs-Studie bekannt. Die Studie, die sich zunächst auf Afrika beschränkt, zeigt, dass der Absatz von Mobiltelefonen um 200 Prozent in die Höhe schoss, nachdem die kenianische Regierung 2009 beschloss, die Mehrwertsteuer von 16 Prozent auf Mobilfunkgeräte drastisch zu reduzieren. Die Studie wurde von Deloitte im Auftrag von GSMA im Rahmen einer größeren globalen Vergleichsstudie durchgeführt. Die vollständigen aus Letzterer gewonnenen Daten werden noch in diesem Jahr veröffentlicht.
"Kenia handelte mit großer Voraussicht, als es die Besteuerung von Mobilfunkgeräten abschaffte. Mobilfunkdienste sind dadurch für die breite Bevölkerung erschwinglicher geworden und die wachsende Nachfrage wirkte sich äußerst positiv auf die kenianische Wirtschaft aus", erklärte Gabriel Solomon, Head of Regulatory Policy bei GSMA. In diesem Jahr zahlen Mobilfunkbetreiber 33 Prozent mehr Steuern als vor der Abschaffung der Mobiltelefonsteuer und tragen etwa acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Kenias bei. Wir appellieren an alle afrikanischen Regierungen, eine Abschaffung der Mobiltelefonsteuer in Betracht zu ziehen und dem Erfolgsmodell Kenia zu folgen."
Seit die kenianische Regierung die Mehrwertsteuer auf Mobilfunkgeräte abschaffte, ist die Verbreitung von Mobiltelefonen von 50 Prozent auf 70 Prozent gestiegen. 2011 steuerte die Mobilfunkbranche über 400 Mrd. Kenia-Schilling zur kenianischen Wirtschaft bei. Zudem beschäftigt die Mobilfunkbranche 2011 laut der Studie insgesamt knapp 250.000 Menschen in Kenia.
"Die Ergebnisse des Berichts deuten darauf hin, dass die Verbraucher insbesondere in Entwicklungsländern sensibel auf die Preisgestaltung reagieren, und dass Steuersenkungen infolgedessen die Nutzung von Mobilfunkdiensten stark in die Höhe treiben könnten", sagte Chris Williams, Partner von Deloitte Telecoms.
Entschlosseneres Handeln gefragt
Trotz der Erkenntnisse der Studie, laut derer der Steueranteil an den Total Cost of Ownership für ein Mobiltelefon in Kenia in den letzten fünf Jahren von 25 Prozent auf 17 Prozent gefallen ist, und der Abschaffung der Mehrwertsteuer liegen die Steuern für den kenianischen Mobilfunkmarkt weiterhin leicht über dem Durchschnitt in Subsahara-Afrika, da weiterhin 10 Prozent Verbrauchssteuer sowie Mehrwertsteuer auf die Gesprächsdauer erhoben werden.
Laut der Studie setzt sich in Afrika zudem eine neue Steuerart durch: Die "Surtax on International Inbound Call Termination" (SIIT) legt zentral die Preise fest, die Mobilfunkbetreiber für die Terminierung aus dem Ausland eingehender Anrufe berechnen können. Die SIIT verfälscht den Preiswettbewerb, was sich negativ auf die Branche und die Verbraucher auswirkt.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass dort, wo die SIIT erhoben wird, die Zahl der aus dem Ausland eingehenden Anrufe gesunken ist und die Preise für ausgehende Anrufe aufgrund der Wechselwirkung höherer Terminierungsentgelte von Netzbetreibern in anderen afrikanischen Ländern gestiegen sind. Die SIIT hat in der Republik Kongo, in Gabun, Ghana und im Senegal, wo sie erhoben wird, folgende Auswirkungen gehabt:
- In der Republik Kongo stieg der Preis für eingehende Anrufe um 111 Prozent und Netzbetreiber berichten, dass die Anzahl der eingehenden Anrufe zwischen der Einführung der Steuer im Mai 2009 und dem Mai 2011 um 36 Prozent gesunken ist.
- In Gabun stiegen die Preise um 82 Prozent, nachdem die SIIT im August 2011 eingeführt wurde.
- Im Senegal stiegen die Preise um 50 Prozent und Netzbetreiber berichten, dass die Anzahl der Gesprächsminuten der in ihrem Netzwerk terminierten internationalen Anrufe in den ersten fünf Monaten um 14 Prozent gesunken ist.
- In Ghana stiegen die Preise um 58 Prozent und Netzbetreiber berichten, dass die Anzahl der Gesprächsminuten internationaler Anrufe, die in ihrem Netzwerk terminiert werden, im Monat nach der Einführung der SIIT um 35 Prozent im Vergleich zum Monat vor der Einführung der Steuer sanken. In den sechs Monaten nach der Einführung der Steuer sank die Anzahl der Gesprächsminuten um 18 Prozent im Vergleich zu den vorangehenden sechs Monaten.
"Die SIIT ist ein unglücklicher und opportunistischer Schritt einiger Regierungen. Der afrikanische Kontinent ist nun über Glasfaserkabel an die globale Informationswirtschaft angebunden, was eine neue Entwicklungswelle einläuten kann, doch die SIIT gefährdet dies", erläutert Solomon. "Die Mobilfunkbranche ist gewöhnlich einer der Top-Steuerzahler in den meisten afrikanischen Ländern und wir haben ihre Bedeutung für das Wirtschaftswachstum gesehen, doch die SIIT ist eine Steuer zu viel; sie birgt ein zu hohes Risiko für Kollateralschäden und sollte abgeschafft werden."
Über GSMA
Die Mobilfunkindustrievereinigung GSMA vertritt die Interessen von Mobilfunkbetreibern weltweit. Aus 219 Ländern vereint die GSMA knapp 800 der weltweit führenden Mobilfunkbetreiber und über 200 Unternehmen aus vor- und nachgelagerten Branchen, darunter Mobilfunkgerätehersteller, Softwareunternehmen, Produzenten und Vertreiber von Zubehör, Internetunternehmen sowie Medien- und Unterhaltungsorganisationen. Die GSMA organisiert zudem branchenführende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und den Mobile Asia Congress.
Weitere Informationen erhalten Sie im Online-Portal der Mobilfunkbranche Mobile World Live: http://www.mobileworldlive.com. Oder besuchen Sie die Website der GSMA: http://www.gsmworld.com.
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