Internationale Studie: Deutsche Organisationen haben selten eine Unternehmensvision
UTRECHT, Niederlande, September 20, 2011 /PRNewswire/ --
- Asien hat die höchste Zahl visionärer Organisationen. Deutschland hinkt hinterher
Eine weltweite Studie des Beratungsbüros &samhoud über Unternehmensvisionen zeigt, dass deutsche Organisationen mit der Entwicklung inspirierender Visionen und ihrer Umsetzung in allen Unternehmensprozessen hinterherhinkt. Vor allem in den schnell wachsenden Volkswirtschaften Asiens werden Unternehmensvisionen begeistert umgesetzt. Asiatische Manager teilen mit, welche Auswirkungen ihre von Visionen angetriebene Unternehmensführung hat: Ziele werden klarer, die Kundenzufriedenheit wächst, Kreativität nimmt zu und der Fokus liegt stärker auf Leistung.
An der Studie von &samhoud beteiligten sich insgesamt 3000 Manager aus China, Indien, Malaysia, den Niederlanden, Spanien, den USA und Deutschland. Von diesen Ländern hat offenbar Malaysia die meisten von Visionen angetriebenen Organisationen. Deutschland steht an letzter Stelle.
Salem Samhoud, Gründer von &samhoud: "Von Visionen angetriebene Unternehmen liefern nun einmal bessere Ergebnisse. Obwohl 83% der deutschen Manager eine Unternehmensvision wichtig finden, geben nur 67% von ihnen an, dass ihr Unternehmen tatsächlich eine Vision hat. Visionen werden in Deutschland also zu wenig gelebt, und das kann langfristig zu einer enormen Vernichtung von Werten führen."
5 Hauptgründe, warum eine Vision scheitert
Rund 30 % der Organisationen in Deutschland haben keine Vision. Bei den 67 % Organisationen, die doch eine Vision haben, bestimmt diese aber nur einen kleinen Teil der täglichen Praxis. Mit anderen Worten: Wenn in Deutschland mit viel Energie eine Unternehmensvision erstellt wurde, verschwindet sie anschließend in der Schublade.
Im qualitativen Teil der Untersuchung zeichnen sich die fünf wichtigsten Gründe ab, warum eine Vision scheitert. Diese Gründe gelten für alle Länder, auch für Deutschland:
- Mangelndes Vorbildverhalten an der Spitze
- Schnelle Veränderungen an der Spitze
- Die Vision wird nicht richtig kommuniziert
- Die Vision wird nicht konsistent umgesetzt
- Visionen sind nicht ausgewogen
Eine Unternehmensvision schafft Werte
In Asien, wo Unternehmensvisionen besonders konsistent in die alltägliche Praxis umgesetzt werden, geben 85% der Teilnehmer an, dass die Vision Umsatz- und Gewinnsteigerungen nach sich zieht. 87% geben darüber hinaus an, dass die Vision zu größerer Kundenzufriedenheit führt, 84% teilen mit, dass die Vision auch stärker engagierte Mitarbeiter hervorbringt. Zum Vergleich: In Deutschland liegen die Anteile deutlich niedriger, jeweils bei 67%, 68% und 68%.
Eine Vision besteht aus vier Elementen: dem höheren Ziel (warum gibt es uns), dem gewagten Ziel (was wollen wir erreichen), den Kernwerten (wofür stehen wir) und den Kernqualitäten (womit tun wir uns hervor). Eine Vision gibt die Richtung vor und motiviert.
Nicht inspirierend
Eine besonders erschreckende Zahl zeigt an, dass Deutschland die geringste Anzahl von Unternehmen mit einer Vision hat (67 %). Weniger als die Hälfte der befragten Manager in Deutschland glauben zudem, dass das Gros der deutschen Organisationen eine inspirierende Vision hat. Nur die Niederlande liegen mit 36 % weiter zurück.
"Deutschland hat eine stabile Wirtschaft, aber wenn man vergleicht, sind wir offenbar auf dem Weg, gegenüber asiatischen Staaten an Boden zu verlieren", sagt Samhoud.
Inspiration und Disziplin kommen aus dem Fernen Osten
Im Fernen Osten haben die meisten Organisationen eine inspirierende Vision. Malaysia führt mit 82% die Liste an. China und Indien folgen mit jeweils 73% und 69%. Die USA liegen mit 58% in der Mitte, und Europa bildet den Schluss. In Spanien geben 52% der Teilnehmer an, dass die meisten Organisationen in ihrem Land eine inspirierende Vision haben, in Deutschland sind das 48%, und die Niederlande sind mit 36% das Schlusslicht.
Asiatische Organisationen nehmen ihre Vision viel ernster und nutzen sie häufiger als Kompass sowie als Richtschnur. Die Unternehmensvision ist in den asiatischen Ländern stärker mit der täglichen Praxis verwoben und wird bei Personalauswahl, Entlohnung, Positionierung und strategischen Zielen diszipliniert umgesetzt.
Auch USA werdeb in Sachen visionäre Organisationen abgehängt
Die Untersuchung zeigt ein deutliches Bild von der Position der USA als Land der von Visionen angetriebenen Organisationen. Natürlich regt Apple die Fantasie an, aber im Allgemeinen bleiben auch die USA hinter Asien zurück.
58% der amerikanischen Manager sind der Meinung, dass amerikanische Organisationen eine inspirierende Vision haben. Damit liegen die USA sozusagen im Mittelfeld zwischen Asien und Europa.
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