Laut GSMA-Bericht gehen Frequenzlizenzen im Mobilfunkbereich mit dem größtmöglichen wirtschaftlichen Nutzen einher
- Vereinbarungen zur gemeinsamen Nutzung von Frequenzen in mobilen Breitbandbandnetzen sollten kein Ersatz für exklusive Frequenzlizenzen sein
LONDON, 11. Februar 2014 /PRNewswire/ -- Die GSMA veröffentlichte heute einen neuen Bericht, aus dem hervorgeht, dass die gemeinsame Nutzung von Frequenzen bei der Bereitstellung von mobilen Breitbandangeboten zwar eine Ergänzung aber keinesfalls ein Ersatz für den exklusiven Zugang zu Funkfrequenzen sein kann. Der von Deloitte verfasste Bericht mit dem Titel „The Impacts of Licensed Shared Use of Spectrum" (dt. Die Auswirkungen einer gemeinsamen Frequenznutzung auf Lizenzbasis) zeigt auf, inwiefern die erheblichen Einschränkungen im Zusammenhang mit einer Frequenznutzung auf Grundlage sogenannter LSA-Vereinbarungen (Licensed Shared Access) (1), darunter beispielsweise kürzere Vertragslaufzeiten, Ausbauverpflichtungen, mangelnde Sicherheit und weniger umfangreiche Zuteilungen, ein signifikantes Investitionshemmnis für Mobilfunkbetreiber darstellen können. Dies bedeutet, dass die mit einem Exklusivzugang zu Funkfrequenzen verbundenen potenziellen wirtschaftlichen Vorteile im Vergleich zur gemeinsamen Frequenznutzung letztlich überwiegen.
„Die GSMA begrüßt das Bemühen von Aufsichtsbehörden aus aller Welt, eine zeitnahe Lösung für den derzeit bestehenden Engpass bei Funkfrequenzen zu finden", so Tom Phillips, Chief Regulatory Officer der GSMA. „Auch wenn gemeinsame Nutzungsmodelle durchaus als ergänzende Methode betrachtet werden können, um der rasant steigenden Nachfrage nach Funkfrequenzen Rechnung zu tragen, ist der exklusive Zugang zu Funkfrequenzen im Mobilfunkbereich das optimale Regulierungskonzept, da es die zur Förderung von Investitionen in Netzwerke und Services erforderliche Sicherheit am Markt bietet."
Der Bericht beruht auf einem Modell zur Einschätzung des voraussichtlichen Nutzwerts zweier möglicher LSA-Anwendungsszenarien: die Freigabe von 50 MHz im 2,3-GHz-Frequenzband der Europäischen Union ab 2020 sowie von 100 MHz im 3,5-GHz-Frequenzband der Vereinigten Staaten ab 2016. Die zahlreichen Variablen und zusätzlichen Risiken, Komplexitäten und Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der gemeinsamen Nutzung von Funkfrequenzen bedeuten in der Praxis, dass es keinen allgemeingültigen Ansatz geben kann und jede gemeinsame Nutzungsmöglichkeit idealerweise von Fall zu Fall bewertet werden sollte. Folgende Ergebnisse gehen aus dem Bericht hervor:
Europäische Union:
- Auf Basis von Exklusivlizenzen zugeteilte Funkfrequenzen innerhalb des 2,3-GHz-Frequenzbandes könnten zwischen 2016 und 2030 insgesamt 86 Mrd. € (116 Mrd. USD) in den Wirtschaftsraum der EU spülen.
- Aufgrund des fehlenden einheitlichen Gesamtkonzepts zur Frequenzzuteilung unter den Mitgliedsstaaten, verbunden mit signifikanten geografischen sowie zeitlichen Ausnahmeregelungen und potenziellen vertraglichen Einschränkungen, könnten gemeinsame Nutzungslizenzen hingegen dafür sorgen, dass der wirtschaftliche Nutzen mit 70 Mrd. € (95 Mrd. USD) deutlich niedriger ausfallen und sich schlimmstenfalls nur auf 5 Mrd. € (6,7 Mrd. USD) belaufen würde.
Vereinigte Staaten:
- Im identischen Zeitraum würden auf Basis von Exklusivlizenzen zugeteilte Funkfrequenzen innerhalb des 3,5-GHz-Frequenzbandes 260 Mrd. USD (192 Mrd. €) in den Wirtschaftsraum der USA spülen.
- Sollten die Vertragsbedingungen die gemeinsame Nutzung von Funkfrequenzen durch Mobilfunkbetreiber stark einschränken, würde sich auch dieser Wert deutlich verringern, nämlich auf 210 Mrd. USD (155 Mrd. €) und schlimmstenfalls gar auf 7 Mrd. USD (5 Mrd. €).
Die Veröffentlichung des Berichts erfolgt zu einer Zeit, da die mobile Datennutzung und die Verbrauchernachfrage nach Smartphones, Tablets und sonstigen Geräten, die Zugang zu Kommunikations- und Informationsdiensten ermöglichen, rasant und kontinuierlich steigt. Aus der Studie geht zudem hervor, dass die Freigabe von Funkfrequenzen für mobile Breitbandnetze auf Basis von Exklusivlizenzen von 2016 bis 2030 auch mit umfangreicheren wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen für die Vereinigten Staaten und die Europäische Union einhergeht, unter anderem im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. Schätzungen zufolge würde die Weiterentwicklung mobiler Breitbandnetze während dieses Zeitraums zur Schaffung von etwa 2,1 Millionen Arbeitsplätzen in den USA und von nahezu 1,6 Millionen Arbeitsplätzen in der EU führen.
„Funkfrequenzen sind das Lebenselixier der Mobilfunkbranche. Um Investitionen zu fördern und die wirtschaftlichen Vorteile mobiler Breitbandnetze voll auszuschöpfen, müssen Aufsichtsbehörden einen kritischen Teilbereich der Funkfrequenzen zugänglich machen", so Phillips weiter. „In den USA und der EU kann dies durch eine Harmonisierung der Frequenzbänder geschehen – unter ähnlichen Vertragsbedingungen und -konditionen und bei eingeschränkten geografischen und zeitlichen Ausnahmeregelungen. Aus diesen Gründen ist in der gemeinsamen Frequenznutzung kein Ersatz für den exklusiven Zugang zu Funkfrequenzen zu sehen, und Regierungen und Aufsichtsbehörden sollten bei der Bereitstellung mobiler Breitbandnetze künftig nicht ausschließlich auf die gemeinsame Frequenznutzung setzen."
Der Bericht ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.gsma.com/spectrum/the-impact-of-licensed-shared-use-of-spectrum/
Hinweise an die Redaktion
(1) Der Begriff „Licensed Shared Access" wird im Bericht als eigenständiges Lizenzverfahren für eine begrenzte Zahl von Lizenznehmern innerhalb eines Frequenzbandes definiert, das bereits einem oder mehreren Nutzern zugeteilt ist und von diesen verwendet werden darf. Zu diesem gemeinsamen Nutzungsmodell von Funkfrequenzen gehört auch ein „vertikaler" Sektor, in dem etwa das Militär oder Sendeanstalten auf Lizenzbasis zugeteilte Funkfrequenzen in Gebieten oder zu Zeiten, da diese nicht genutzt werden, an Mobilfunkbetreiber veräußern, vermieten oder diesen auf sonstigem Wege zur Verfügung stellen können.
Informationen zur GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen von Mobilfunkbetreibern aus aller Welt. In über 220 Ländern vereint die GSMA fast 800 weltweite Mobilfunkbetreiber und mehr als 250 Unternehmen aus dem erweiterten Umfeld des Mobilfunks, darunter Handset- und Gerätehersteller, Softwareunternehmen, Ausrüstungshersteller und Internetunternehmen sowie Unternehmen aus verschiedensten Branchensektoren wie beispielsweise Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Medien, Transport und Energieversorgung. Die GSMA organisiert zudem branchenweit führende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und die Mobile Asia Expo.
Für nähere Informationen besuchen Sie die GSMA-Verbandswebsite www.gsma.com. Folgen Sie der GSMA auf Twitter: @GSMA.
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